Der Verlag sagt über Jesper Steins UNRUHE:
Axel Steen, Ermittler im Kopenhagener Morddezernat, wird von einer inneren Unruhe getrieben. Die panische Angst, sein Herz könne plötzlich aufhören zu schlagen, hält ihn Nacht für Nacht wach. Von der Fensterbank seiner Altbauwohnung blickt er über die Straßen von Nørrebro, dem Künstler-, Drogen- und Rotlichtviertel Kopenhagens. Als während der Unruhen um die Zwangsräumung eines Jugendzentrums eine Leiche gefunden wird, fällt der Verdacht zunächst auf die Einsatzkräfte der Polizei. Haben Polizisten einen der Demonstranten einfach kaltgemacht? Oder stammt der Tote doch aus dem Drogenmilieu? Steen gerät unter Druck. Bald muss er selbst um sein Leben kämpfen, denn der Mörder scheint ihm in allem einen Schritt voraus zu sein.
Schauspieler Hans Löw spricht diesen tempo- und actionreichen Kopenhagen-Krimi, der fast 5 Stunden fesselt, in dem ein persönlicher Rachefeldzug, das Versagen des Polizeiapparats und unerwartete Gefühle in einer verhängnisvollen Mischung aufeinander treffen.
Das gleichnamige Buch, aus dem Dänischen von Patrick Zöller, ist im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen.
Hörbücher sind ja immer so eine Sache. Entweder man mag die Stimme des Vorlesers oder sie allein ist ein Grund, dem zu Hörenden nach czehn bis 20 Minuten keine Chance mehr zu geben und den Ausknopf zu drücken. Dann ist es, anders als beim geschriebenen Text, viel schwieriger, noch mal einen Versuch zu starten. Ich hatte meine Probleme mit der Stimme und habe ca 1,5 Cds gebraucht um mich endlich einzuhören…
Das kann eine Rezension sehr sehr schwierig gestalten.
Längen, Sozialrealität, ein gebrochener Kommissar, wir haben alle schon zuviele skandinavische Ermittler kennengelernt, die so sind. Die Unruhe der Hauptperson Axel Steen ist für mich leider an manchen Stellen überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie soll aber mit der Unruhe der dänischen Hauptstadt Kopenhagen verknüpft sein, das fand ich an einigen Stellen zu bemüht. Der Kriminalfall ist solide, aber das Hörbuch kam mir unendlich vor und leider auch mäßig spannend, sodass ich mich an einigen Stellen zwingen musste, es zu Ende zu hören.
Auch mit der Erzählstimme hatte ich einige Probleme, was aber auch mit dem geschriebenen Wort zusammenhängen kann. Es ist sehr monoton, sehr trocken und ich fand, die verschiedenen Perspektiven der Story wurden teilweise zu wenig akzentuiert.
Auch die Kleinigkeiten, die die Figur des lonely riders Steen verdeutlichen sollten, fand ich teilweise übertrieben, Tochter mit ins Leichenschauhaus, Joints rauchen, aber dann ständig befürchten, dass vor lauter UNRUHE/AUFREGUNG sein Herz stehenbleiben könnte. Liebesverwirrungen und Irrungen, ja Kopenhagen ist ein Dorf (wer mehr wissen will, kauft lieber einen intelligenten Reiseführer)… Und alle Klischees über Polizeigewalt, Drogenmilieu und Journalisten werden bedient. Auch wenn das Ende dann einen unerwartet noch einmal mitreisst. Das hat mich leider aber auch nicht mit dem Autor Jesper Stein versöhnt. Vielleicht muss ich nochmal ein geschriebenes Buch von ihm lesen, um seinem Sprachstil wirklich auf den Grund zu gehen.
Schade, schade, mein Fall war das Buch nicht. Ich habe gerade Johan Theorins SO BITTERKALT verschlungen und vielleicht ist das eher meine Art (Hör)buch.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise von BLOGG dein BUCH zur Verfügung gestellt. „UNRUHE“ kannst du hier bestellen: KLICK*****