Wenn man das Wort L-I-E-B-E bei google eingibt, leistet die Suchmaschine ganze Arbeit. In 0,17 Sekunden spuckt das bekannteste Findetool im Internet mal eben locker 163 Millionen (Millionen!) Einträge aus.
Wer soll das alles lesen, frag ich mich da.
Heute ist Valentinstag und ich möchte euch nicht langweilen mit der Geschichte des heiligen Valentin, der schon zu Römerzeiten ein Schutzpatron der Liebenden war. Das könnt Ihr selbst googlen mit bestimmt auch ein paar Millionen Referenzen.
Für mich ist in diesem Jahr der Valentinstag etwas Besonderes, nicht weil ich mit Blumen (möglichst noch rote Rosen, wie abgedroschen, denkt da mein alternatives Herz), Parfüm, Candlelight-Dinner oder ICHLIEBEDICH-Erklärungen rechne, sondern weil ich in diesem Jahr ganz gewiss weiss, was Liebe ist.
Wusste ich mit meinen 32 Jahren vorher nur, was Liebe nicht ist, nämlich, klammern, weinen, sich schlecht fühlen, abhängig sein, sich verstellen, sich anpassen, sich verändern für einen Mann oder andere nahe Menschen, kannte ich das Gefühl unter Eifersucht zu leiden nur von weiblichen Seelenverwandten, weiss ich nun, dass Liebe mehr ist als Herzklopfen, Lachen, durchdrehen, wahnsinnig werden und Sex.
Liebe ist mehr… Quasi das Plus im Leben.
Liebe steckt auch in vielem, nicht nur in Beziehungen zu Subjekten, sondern auch zu Objekten und Symbolen, wie in der Lieb-lingstasche, dem Lieb-lingsbuch, der Lieb-lingsidee, dem Lieb-lingsort, dem Lieb-lingswein oder dem liebsten Schmuckstück.
Ist mein Partner mein Herzallerliebster? Ja, und wenn er es nicht wäre, sollte er nicht mein Partner sein.
Chuck Spezzano hat ein Buch geschrieben, welches mir die Augen geöffnet hat: Wenn es verletzt, ist es keine Liebe.
Dies gilt nicht nur für das, was ich empfange, sondern auch für das, was ich sende. Und zwar allen Menschen, mit denen ich in Kontakt komme. Hier geht es nicht darum, Fidi, der gute Mensch von Siegen zu werden, sondern Beziehungen zu leben, die für alle Seiten gewinnbringend (im Sinne von Kreativität) sind.
Dies bedeutet auch (und dies war und ist teilweise schmerzlich für mich) Grenzen zu erkennen, zu respektieren und auch zu stecken. Wo höre ich auf, wo fängt der andere an?
Wo kann ich geben und zwar so, dass ich nicht ausbrenne, wo empfange ich mit Freude, ohne zu zweifeln, und was will ich nicht?
Ich habe für R. ein wundervolles Geschenk für den heutigen Tag, ein Geschenk, was ich gestern in Köln auf der Strasse gefunden habe. The best things in life are for free… oder wie war das?
Aber wichtiger ist, dass Liebe immer da ist und ich lerne, ihr zu vertrauen. Das Gegenteil von Liebe ist nämlich Schmerz, Unruhe und Verlustgefühle. Wenn ich so fühle, weiss ich heute, ist es keine Liebe.
Wenn ich fühle, dass mir Menschen entgleiten, weil sie mich nicht so akzeptieren, wie ich bin, weil ich sie „betrogen“ habe (gefühlt) durch meine Persönlichkeit, die nicht nur stark ist und frei, sondern auch ängstlich, unsicher und auch manchmal durcheinander, dann habe ich diese Menschen enttäuscht. Im Wortsinn steckt aber auch das Wort Täuschung. Und ich will nicht den jenigen täuschen, den ich liebe. Ich will die Kerne sehen, die ja auch die süßesten Kirschen haben und Lieben bis aufs Blut, bis ins Mark. (Komisch, gibt es alles auch in DUNKELROT)
Kurz, ich will, dass alles so bleibt, wie es ist Punkt
Und jeder Tag ist Valentinstag! Und bitte: keine Rosen, keine Herzen oder aber auch Schmuck drücken Liebe aus.
Für mich ist Liebe gerade: Mit jemandem unter einer Decke schlafen, Töpfe spülen, Kosenamen ausdenken, nach London fliegen, Rockkonzerte besuchen, Erkältungstee bekommen, sich auf der Autobahn überholen, im Schnee Gesichterabdrücke machen, Sonnenuntergänge fotographieren mit dem Handy, auf Flohmärkten feilschen und zu realisieren, es gibt ein Du, ein Ich aber auch ein Wir.
Allerliebste Grüße von Fidi
vor allem an R. (immer weiter, immer weiter mit der Transzendenz)