Trennen ist etwas Schreckliches.
Eine Trennung aber per se?
So, nun mal ganz analytisch. (Soweit eine Frau ohne logisches Denken, aber mit Lateinkenntnissen) das kann.
Ich bin der Meinung, sich aus dem Überfluss zu trennen, kann eine leichte Übung sein.
Wer 100 Cds hat und eine Freundin hat ein Auge auf gerade die geworfen, die ich gefühlte 10 Jahre nicht gehört habe, kann ich ihr diese ohne ein Gefühl des Vermissens überlassen. Das Gleiche gilt für nur kurzgetragene Shirts, Pullis, Tücher und auch Schmuck.
Bücher sogar, gebe ich gerne weiter, das Gefühl, das jemand anderes dann das Gleiche oder Ähnliches erlebt wie ich, kann sehr glücklich machen.
Trennen ist auch einfach, wenn die gelbe Sackrolle mal wieder NICHT leer ist.
Manche Trennungen sind Abschiede mit Wiedersehen…
die Freundin, die im Ausland lebt (Grüße an Krystle)
die Studienfreundin über die man sich immer freut, wenn man sie liest…
die Klasse, die man gerade verabschiedet hat…
der Beginn des Urlaubs (in meinem Fall Ferien) bei dem man alles hinter sich lässt, um es hinterher mehr zu schätzen… die Pause auch braucht, um sich auf das Neue einzulassen…
die Braut und der Bräutigam, die sich entscheiden, die Nacht vor der Hochzeit getrennt zu verbringen…
schreckliche Stunden für eine Mutter, die ihr Kind erstmals abgibt…
das alles schafft Wehmut, Nostalgie, Sentimentale Lieder und auch Angst…
andere Trennungen sind Abschiede für immer…das NICHTS wird so sein wie es war-Gefühl ist unausbleiblich.
Ich erinnere mich an einen heissgeliebten Ledermantel, den ich aussortiert hatte. Eine Freundin hätte ihn gern übernommen.
Aber das ging nicht. DAS GING NICHT. Dieser Mantel musste zu neuen Menschen, zu Menschen, die mich nicht in dieser Kutte kannten.
WEG und neu. Als hätte man mir Persönlichkeit weggeschnitten.
Abschiede von WG-Genossen, dem Studium, ein Schulwechsel, nach der Schule der Wechsel zum Ort des Studierens…
NICHTS BlIEB wie es war…manchmal war es gut, manchmal war es grausam und für mich schwer zu überwinden.
Eine entgültige Trennung schafft auch der Tod. Abschiede, bei denen es schwer fällt, nach vorn zu blicken, vor allem dann, wenn dieser Abschied doch eigentlich noch in weiter Ferne lag.
Wie sagt meine Oma (um die 90) so treffend: Ich lese gar nicht mehr Zeitung. Da stehen immer mehr drin, die ich kenne….
Aber auch die Trennung durch das Ende von Beziehungen verändert. Betrifft, manchmal länger als einem lieb ist. Kommt immer plötzlich und man will es vielleicht nicht wahrhaben.
Kluge Sprüche helfen nicht, das wissen wir alle. Aber wir alle wissen, dass die Zeit Wunden heilt, doch Narben bleiben. Und wenn wir klug sind, lernen wir.
Lassen uns nicht mehr manipulieren, erpressen und verändern.
Wenn wir noch weiter sind, stehen wir zu uns selbst und manipulieren, erpressen und verändern auch nicht mehr.
Dann sind wir wahrscheinlich alt. Und vielleicht glücklich. Aber auf jeden Fall schlauer.
Also, Trennung macht schlau, Abschied schafft Weitsicht?
Die Engländer sagen: ABSENCE makes the heart grow fonder.
Vielleicht ist damit auch gemeint, dass man durch die ABWESENHEIT von ETWAS (TRENNUNG; ja ich bin noch beim THEMA), das ANWESENDE mehr schätzen lernt.
In diesem Sinne, eine kurze Trennung von EUCH, die Urlaubsfidi***
Ein schöner Text, der zum Nachdenken anregt. Danke!Danke auch für Deinen lieben Kommentar. Hat mich wirklich sehr gefreut.Liebe Grüße und genieß den Urlaub, Wiebke
…dann eine schöne freie Zeit! Und Auf Wiederseh'n oder besser Auf Wiederlesen. Gruß und Ahoj von der Frau Wahn