Von Engeln und Dämonen…(Kann man Leser bannen mit Chucks und goldenem Paillettenkleid?) WARTE AUF MICH-REZENSION

“If I got rid of my demons, I’d lose my angels.“

Tennessee Williams

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Ein Buch, welches Freddy Mercury, Jupiter Jones und Tennessee Williams zitiert, kann per se gar nicht schlecht sein, oder? Populärwissenschaftliche Reminiszenzen können ein Buch hip machen, ein Buch zu mir sprechen lassen und so weiter.

Zum Inhalt lasse ich den Verlag sprechen:

„Für immer und niemals – die Geschichte einer unmöglichen Liebe.

Auf einer Feier lernen sich der Erfolgsautor Philipp Andersen und die Schriftstellerin Miriam Bach kennen. Sie verbringen eine Nacht miteinander, in der fast nichts passiert – und in der sich doch alles verändert. Am nächsten Morgen tauschen sie ihre Adressen aus, schicken sich ihre Romane zu und verlieben sich über die Lektüre der Bücher hoffnungslos ineinander. Hoffnungslos, denn Philipp lebt seit vielen Jahren in einer glücklichen Ehe, und Miriam ist nicht bereit, die Rolle der Geliebten einzunehmen. Dennoch leben die beiden ihre leidenschaftliche Amour fou, kämpfen mit sich und ihrer Liebe. In ihrer Not beginnen sie, alles, was zwischen ihnen passiert, aufzuschreiben. Was wird am Ende ihrer Geschichten stehen? Das Scheitern und die unvermeidliche Trennung? Oder gibt es doch eine lebbare Liebe für sie?“

Ist dieses Buch WARTE AUF mich von Philipp Andersen und Miriam Bach aus dem Pendo Verlag , welches in den Grundzügen seiner Geschichte und auch in der Ausführung stark an Glattauers „Alle sieben Wellen“ oder den Vorgänger „Gut gegen Nordwind“ erinnert, ein gutes Buch? Ein unterhaltsames Buch, ein Buch, welches es verdient, gebunden zu erscheinen?

Ihr werdet meine Meinung hier lesen:

Die Geschichte zwischen zwei Autoren, einem ca mindestens 15 Jahre älteren, glücklich verheirateten Mann und einer leicht frustrierten Enddreissigern (oder enttäuschtem geschiedenem Single mit unerfülltem Kinderwunsch um es noch präziser auszudrücken) lässt sich flüssig lesen, reduziert sich nicht nur auf einen Briefroman sondern es gibt noch eine erzählende Ebene, welches das Buch auflockert. Die Protagonisten kommunizieren mit Medien jeder Art, geschrieben wird allerdings öfter, als sich gehört oder gesehen. Das wirkt besonders bei dem älteren Herren aufgesetzt, wenn er nach facebook oder whatsapp-online Statusen lechzt, die Angebetete Mirchen oder Süßkind nennt und völliger Ekel überkam mich, als der Maßstab für echte Anziehung für Miriam darin liegt, den starken Transpirationsgeruch des Partners nicht nur wahrzunehmen, sondern auch lieben zu lernen, als Wiedererkennungsmerkmal. Die Geschichte ist banal und das ist das Problem, will man lesen, wie man fremdgeht, wie Liebe wahnsinnig macht, wie man sich verstohlene Momente auf Lesereisen holt und auch dort wird wieder die blöde Provinz dargestellt, will man lesen, dass die Chuckstragende Miriam im goldenen Paillettenkleid noch begehrenswerter ihren knabenhaften Körper präsentieren kann. Immerhin, die Frau ist emanzipiert, dachte ich bis zum Schluss, der irgendwann leider vorhersehbar war, sie setzt sich mit der Situation auseinander, noch etwas vom Leben haben zu wollen und den Schlussstrich nicht konsequent ziehen zu können.

Stellenweise ist das Buch hochliterarisch, aber manchmal ist mir die Wortwahl zu banal, wenn es um Alltägliches geht. (machen Worte wie „vollabern“ u.a. einen Zustand etwa authentischer?)Den Wechsel finde ich für den Leser manchmal anstrengend. Auch die zeitliche Abfolge passt nicht. Vor ca 4,5 Jahren hat noch kein Mensch an whatsapp gedacht. Naja. Manches hat mich berührt, vieles leider sehr kalt gelassen, sodass ich anfing, Seiten zu überlesen. Glattauer ist es nicht. Aber es ist auch nicht viel mehr. Schade.

Hier könnt Ihr das Buch bestellen und Euch Eure eigene Meinung bilden: KLICK****

Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise von Blogg dein Buch zur Verfügung gestellt. DANKESCHÖN!

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