Kernstück: Wie Minimalismus, Stehrühmchen und Sammeln zueinander stehen
Die liebe Bettina von Die Alltagsfeierin, lädt immer wieder dazu ein, Gastartikel zu verfassen, für die sie bestimmte Impulse vorgibt. Es ist mir eine Ehre, für dich Co-Autorin zu sein, Bettina! Vielen Dank für diese Chancen!
Mittlerweile habe ich schon neun ! davon verfasst und ich möchte Euch diese auch nicht vorenthalten… Aber bitte immer auch gerne bei Bettina und ihren vielen Projekten vorbeischauen, denn bei ihr gehts on und offline ganz schön lebendig zu, denn ihr Motto ist „Kreiere dein Lieblingsleben“ und das wollen wir ja alle haben, oder?
Nun gehts aber los…
Minimalismus, Stehrühmchen und dem Sammeln
Minimalismus, Horten, Sammeln, Vintage, Überladen – das sind alles Schlagworte, die in der Welt des Wohnens oder modern „Interior Design“ momentan sehr präsent sind. Aber was ist eigentlich der richtige Weg, wenn es darum geht, eine gemütliche Wohnatmosphäre zu schaffen? Und bist Du selbst Typ „STEHRÜMCHEN“* oder glatte Oberfläche?
*Stehrümchen sind kleine Stoffpuppen, die oft als Sammlerstücke oder Spielzeug für Kinder verwendet werden. Die niedlichen Rüschenkleider und die detaillierten Gesichter machen sie zu einem beliebten Geschenk für junge Mädchen. Aber auch erwachsene Sammlerinnen erfreuen sich an den liebevoll gestalteten Stehrümchen. Die Puppen wurden bereits im 19. Jahrhundert hergestellt und waren insbesondere in Deutschland, England und Amerika sehr beliebt. Sie sind aus verschiedenen Materialien gefertigt, wie zum Beispiel Porzellan, Holz oder Stoff. Die Stoffsteher wurden in Handarbeit hergestellt und sind meist zwischen 20 und 30 Zentimeter groß. Um die Puppen aufrecht zu halten, wurde ein Metallstab in den Körper eingearbeitet. Ursprünglich wurden die Stehrümchen häufig als Spielzeug für Mädchen genutzt. Heutzutage sind sie oft Teil von Sammlungen und werden als dekorative Elemente in Kinderzimmern oder Wohnräumen platziert. Neben den klassischen Stehrümchen gibt es auch moderne Varianten, die zum Beispiel als Fantasiefiguren oder Superhelden gestaltet sind. Insgesamt steht aber der Begriff heute eher für viel Deko, die irgendwo herumsteht (und eventuell einstaubt).
Flohmärkte und Shabby Bohemian
Über mich selbst kann ich sagen, dass ich gerne Flohmärkte besuche, auch leidenschaftlich gerne im Ausland, alte, abgeliebte Dinge liebe, einen Hang zur Nostalgie habe und mein Wohnstil eventuell Midcentury oder leicht Shabby Bohemian ist. Ich bin jemand, der ein Auge hat für eklektische Stilmixe und auch mal bei Zara, H & M, Sostrene Grene oder den skandinavischen Designern vorbeischaut und sich mit Porzellanmarken oder Keramik auskennt. Ich mag Teakholz und altes Spielzeug und und und, ich könnte hier ewig weitermachen…
Weil ich nicht alles selbst behalten möchte…
Diese Leidenschaft für Dinge mit Geschichte kanalisiere ich seit Jahren mit einem Shop auf Etsy (schau gerne mal rein ; -), vorher war ich seit der Gründung bei Dawanda dabei. (Wer erinnert sich? Ich schon und so gerne ; -))
Ihr könnt euch vorstellen, ich habe unfassbar viele schöne Dinge zuhause, die ich wertschätze und dekoriere. Ja, der Dekowahn und um den geht es auch irgendwie in diesem Text… denn auch an mir ist die Minimalismusbewegung nicht spurlos vorbeigegangen und wer gerne dekoriert, kann sich auch gut von Dingen trennen, aber voll mag ich es auch gerne… Also der Spannungsbogen zwischen ÜBERLADEN und CLEAN CHIC ist ein weites Feld für mich, muss ich gestehen.
Überladen oder Minimalismus?
Denn Überladen und Minimalismus sind zwei grundlegend unterschiedliche Ansätze, wenn es darum geht, den individuellen Wohn- und damit Lebensraum zu gestalten. Während beim Überladen der Fokus auf dem Sammeln und Anhäufen von Gegenständen liegt, steht beim Minimalismus das Weglassen und Vereinfachen im Vordergrund, um eine gemütliche Wohnatmosphäre zu schaffen.
Für die Minimalisten unter uns gilt: Weniger ist mehr. Sie lieben klare Linien, leere Flächen und gezielte Akzente. Alles, was nicht unbedingt nötig ist, findet bei ihnen kein Zuhause.
Ganz anders die Sammler*innen und äh Horter*innen unter uns (mich eingeschlossen, warum schäme ich mich jetzt eigentlich ein wenig? *wunder und staun): Sie können gar nicht genug von Dingen haben. Egal ob Bücher, Souvenirs, Bilder oder Deko-Objekte – vieles (bei einigen alles hmpf) wird aufbewahrt und gehortet, denn wer weiß schon, wann man es nochmal brauchen kann?
Doch dann gibt es auch noch die Fans des Vintage-Stils, die sich am liebsten mit alten Möbeln und Erbstücken umgeben. Bei ihnen darf es gerne auch mal etwas voller werden, solange die Gegenstände alle eine eigene Geschichte erzählen und gut ins Bohemian Gesamtwohnkonzept passen.
Geht das auch zusammen?
Aber geht auch beides: minimalistische Gemütlichkeit oder clean arrangierte Sammlungen? Ja klar, sage ich spontan- sind dafür nicht Setzkästen und Vitrinen und Schubladenschränke erfunden worden? ;-). Wer es gerne gemütlich hat, bevorzugt eher warme Farben und weiche Texturen. Kissen, Decken und Teppiche sind hier das A und O, um sich so richtig wohlzufühlen. Je weißer, desto cleaner, sage ich da nur ;-).
Doch egal welchem Wohnstil man sich verschrieben hat, wichtig ist vor allem eins: Dass man sich in seinem Zuhause wohlfühlt. Denn am Ende des Tages sollte man sich nicht von Regeln oder Trends einschränken lassen, sondern einfach seinem eigenen Geschmack (und eventuell seiner Sammelleidenschaft) freien Lauf lassen. Nur eines sollten wir alle vermeiden: ein vollgestelltes und überladen wirkendes Heim. Denn wer will schon ständig das Gefühl haben, von Dingen erdrückt zu werden?
Wenn du dich beengt und unwohl fühlst, wie sieht dein Zuhause aus?
Eine überladene Einrichtung kann, je nach Geschmack und Stil, durchaus stilvoll und gemütlich wirken. Doch bei genauerer Betrachtung wird schnell deutlich, dass hier oft nur oberflächlich dekoriert wurde und der Raum tatsächlich sehr unruhig und vollgestopft wirkt. Oftmals nimmt die Überladung auch einen Großteil der Funktion des Raumes weg. Der Esstisch wird beispielsweise zur Ablagefläche oder das Bett zur Kleideraufbewahrung. Ein solches Umfeld kann uns schnell überfordern und uns dazu verleiten, uns einfach nicht mehr wohlzufühlen.
Minimalismus hingegen bedeutet hauptsächlich, sich auf das Wesentliche zu beschränken und nur die Gegenstände zu behalten, die wirklich benötigt werden. Dies kann das Leben deutlich erleichtern und die Möglichkeit geben, zur Ruhe zu kommen. Das reduzierte Design lässt wichtige Elemente im Raum hervorstechen und schafft dadurch ein harmonischeres Gesamtbild. Minimalistisch eingerichtete Wohnungen geben uns ein Gefühl von Klarheit und Weite – und auch das Gefühl, dass wir uns wieder mehr auf das konzentrieren können, was uns wichtig ist.
Deine Entscheidung und dein Zuhause
Natürlich ist die Entscheidung zwischen Überladen und Minimalismus letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und der individuellen Lebenssituation. Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber schon, dass wir uns bewusst machen, dass die meisten von uns in dieser Überflussgesellschaft Minimalismus als eine Chance sehen könnten, uns von der Hektik zu befreien und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und wenn das Sammeln und Dekorieren von schönen Dingen ist…, das geht übrigens auch gut im Garten… ich spüre den Sommer und schon steigt die Lust in mir auf, dieses Projekt in Angriff zu nehmen.
Wie sieht es bei dir aus? Wie lebst du am liebsten? Erzähl mal!
Hab einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Fidi von dunkelrot.de
P. S. Dieser Artikel wurde auf dem Blog „dieAlltagsfeierin“ veröffentlicht. Lies dir gerne auch die Beiträge meiner Gastautorinnen durch. Hier hast du eine Übersicht.
PPS: Die Bilder wurden mit Hilfe von KI generiert.