Geliebtes OWL- oder auch:
Ein Plädoyer für die Randregionen des Tourismus in Deutschland
OWL steht nicht nur für das englische Wort Eule sondern für den Osten NRWs, das Gebiet OSTWESTFALEN-LIPPE.
Dort ist geographisch auch das angrenzende Weserbergland zu finden und wir bewegen uns in einer Grenzregion, die Teile Niedersachsens und Nordhessens miteinschließt- nur mal eben so zur Orientierung…
Wir haben vor Kurzem einen wunderschönen Urlaub dort verlebt- leider mit Schattenseiten oder kleinen Makeln.
Randregionen Deutschlands
Die Randregionen des Tourismus- was soll das sein? In meiner Definition sind dies all diese wunderschönen Regionen in Deutschland, die sich nicht im Norden am Meer oder im Süden in den Bergen befinden, sondern die Landstriche, die wunderschön sind, aber eben NICHT mit diesen natürlichen Extremen aufwarten können:
Die bereisten Regionen von mir sind: Der HARZ, die EIFEL und nun auch OWL und WBL…
Dazu könnten aber auch die Rhön, der Hunsrück, der Taunus, das Sauerland eventuell auch schon der Bayrische Wald (Aber da gibt es noch vieles von dem, was woanders fehlt), Gegenden in Thüringen und dem Frankenland zählen… (Schreibt mir gerne in den Kommentaren)
Heimaturlaub
Man könnte als Referenzrahmen diese Gegenden die Hochburgen des Tourismus in den 60er und 70er Jahren nehmen, als die Menschen noch nicht in den übervollen Fliegern auf spanische Inseln, in die Türkei oder die Dom Rep saßen, sondern sich gerne auch mal die Heimat vor der Haustür, in meinem Fall das wunderschöne NRW anschauten mit Highlights wie den Externsteinen, dem Hermannsdenkmal, dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Corvey in Höxter oder auch in der Eifel die Maare (alte Vulkanseen) oder im Harz den Brocken und die Brockenbahn, im Sauerland die Attahöhle und den Biggesee und und und anschauten.
Und glücklich waren! Auch wenn es keine Wettergarantie gab und gibt bei einem Urlaub in Deutschland. Man aß deftig (in jedem Restaurant gab es ein Krüstchen und ein Pils) oder machte ein Picknick, nahm einen Kaffee im Land- oder Waldcafé ein, natürlich noch mit hausgemachtem Kuchen, kaufte einen kleinen Plastiskopfernseher als Andenken, prägte eine Münze oder kaufte eine Wanderstockplakette und nicht nur der Opa war glücklich, sitt und satt.
Und vor allem sattgesehen- an der deutschen Kultur, die ja auch militaristisch geprägt ist. Bezogen auf OWL sage ich nur BISMARCK oder in Corvey Hoffmann von Fallersleben (Text der Nationalhymne Deutschlands) oder eben katholisch geprägt durch Klöster oder auch adelig gestaltet, durch die strenge Lehnsherrenkultur der vergangenen Jahrhunderte.
Doch wer braucht schon Strand und Berge, wenn man die versteckten Perlen unserer Randregionen entdecken kann? Während andere sich in überfüllten Küstenorten oder auf hochalpinen Wanderwegen drängeln, genießen wir hier die Ruhe, den Charme und die oft unterschätzte Schönheit dieser „unspektakulären“ Ecken Deutschlands. Hier gibt es keine lästigen Touristenmassen, keine endlosen Warteschlangen vor Sehenswürdigkeiten und schon gar keine „must-see“-Listen, die man abhaken muss. Stattdessen bieten uns OWL und das Weserbergland etwas viel Wertvolleres: den Luxus, einfach mal die Seele baumeln zu lassen – abseits des Trubels, dafür mit einem Krüstchen und Pils in der Hand.
Und wenn Sie sich jetzt fragen, was es hier eigentlich alles zu sehen gibt, dann lassen Sie mich Ihnen einige Highlights vorstellen, die Sie vielleicht gar nicht erwarten…
Sehenswürdigkeiten in OWL und dem Weserbergland:
- Externsteine – Ein markantes Felsenmassiv in der Nähe von Horn-Bad Meinberg, das als bedeutendes Natur- und Kulturdenkmal gilt. Mehr Informationen: Externsteine Tourismus
- Hermannsdenkmal – Ein imposantes Denkmal bei Detmold, das an die Schlacht im Teutoburger Wald erinnert und eines der bekanntesten Wahrzeichen der Region ist. Mehr Informationen: Hermannsdenkmal Tourismus
- Kloster Corvey – Das UNESCO-Weltkulturerbe in Höxter bietet tiefe Einblicke in die Geschichte und beeindruckt mit seiner Bibliothek und der Abteikirche. Mehr Informationen: Kloster Corvey Tourismus
- Weser Skywalk – Eine spektakuläre Aussichtsplattform hoch über der Weser mit atemberaubendem Blick auf das Weserbergland. Mehr Informationen: Weser Skywalk Tourismus
- Schloss Neuhaus – Ein prachtvolles Renaissanceschloss in Paderborn, das von einem großzügigen Park umgeben ist. Mehr Informationen: Schloss Neuhaus Tourismus
- Adlerwarte Berlebeck – Die älteste Greifvogelwarte Europas, die spektakuläre Flugshows und eine Vielzahl von Greifvögeln bietet. Mehr Informationen: Adlerwarte Berlebeck
- Fürstliches Residenzschloss Detmold – Ein prächtiges Schloss in Detmold, das einen Einblick in das Leben der Fürstenfamilien bietet. Mehr Informationen: Residenzschloss Detmold
- Freilichtmuseum Detmold – Das größte Freilichtmuseum Deutschlands zeigt historische Gebäude und ländliches Leben vergangener Zeiten. Mehr Informationen: Freilichtmuseum Detmold
Diese Auflistung zeigt natürlich nur einen Bruchteil dessen, was OWL und das Weserbergland zu bieten haben – und natürlich, was dem touristischen Auge möglicherweise entgeht, wenn man sich nur auf die hochgejubelten Küsten und Berge Deutschlands fixiert. Es lohnt sich aber, diese „Randregionen“ zu entdecken, die zwar keine Wettergarantie bieten und keine schillernden Postkartenmotive von Meer oder Alpen, dafür aber echtes, unverfälschtes deutsches Kulturgut, deftige Küche und die Gelegenheit, sich mal wieder so richtig sattzusehen – nicht nur an der Landschaft, sondern auch an der Geschichte und den Eigenarten einer Region, die eben nicht in jedem Reiseführer auf Seite eins steht. Und mal ehrlich: Wer braucht schon Sand zwischen den Zehen oder Berggipfel, wenn man stattdessen an den Externsteinen eine Münze prägen kann?
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