
Es gibt diese Tage, die sich anfühlen wie ein Flohmarkt im Kopf. Zwischen all den überflüssigen Gedanken steht plötzlich eine vergessene Erinnerung auf dem Tapeziertisch und sagt: „Hallo, ich bin noch da.“ Und man weiß nicht, ob man lachen, weinen oder einfach einen Serviettenknödel essen soll.
Willkommen in der Zwischenzeit. In dieser schimmernden Blase aus fast-gelebten Träumen, halboffenen WhatsApps und Getränken, die man erfunden hat, weil kein anderer genau wusste, wonach man eigentlich dürstet, weil es echt ist.
Ich liebe dieses Gefühl von „alles könnte jetzt passieren“ – obwohl nichts passiert. Der Kaffee ist kalt geworden, aber das Herz ist warm. Und während draußen jemand ein Leben plant, bastele ich mir aus einem alten Notizbuch und drei verwirrten Gedanken ein eigenes.
Manchmal denke ich, mein Gehirn macht Yoga. Es dehnt sich in Richtungen, die keiner kennt. Es meditiert über Dinge, auf die man wartet – Worte, Gesten, Anrufe oder einfach ein Zeichen. Und irgendwo ganz tief drin weiß man, dass es nicht kommt. Und wartet trotzdem, wie eine alte Pendeluhr, die längst nicht mehr tickt, aber trotzdem noch an der Wand hängt. Nur aus Gewohnheit. Oder Hoffnung. Oder beidem.
Und ja, ich fluche. Über Staub. Über Verpflichtungen. Über das Wetter. Über Supermärkte, die mich daran erinnern, dass ich immer noch keinen Wochenplan habe – weder fürs Essen noch fürs Leben. Und dann schenkt mir der Tag ein Lichtreflex auf einem Glasrand, ein Lied im Radio oder ein Gespräch mit einer Fremden, die mir sagt, dass sie früher auch dachte, dass das Leben geordneter wäre.
Spoiler: Wird es nicht.
Vielleicht ist genau das der Trick: Nicht zu viel erwarten. Oder zumindest das Falsche. Stattdessen: Goldene Tapeten denken. Sich verfahren in eigenen Sackgassen. Rückwärts mit Warnblinker in ein besseres Gefühl.
Ich lerne: Der Alltag ist kein Feind. Nur ein bisschen schlecht gelaunt. Er will beachtet werden wie ein störrischer Kaktus auf der Fensterbank, der plötzlich zu blühen beginnt, sobald man aufhört, ihn ständig zu gießen. Vielleicht braucht auch das Leben weniger Gießkanne, mehr Zufall. Weniger Plan, mehr Pause. Weniger „Warum meldet sich niemand?“ und mehr „Ich hab mich heute selbst erreicht.“
Und wenn dann abends die Gedanken auf der Couch lümmeln, in Socken mit Loch und einer Tasse zu viel Tee, dann ist es gut. Weil es reicht. Weil es echt ist. Weil es glitzert – wenn auch manchmal nur ganz leise.
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Weil es echt ist: Der Schlüssel zu unerfüllten Wünschen
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