Auf dieses Buch war ich gespannt seit dem Erscheinen.
Viel Werbung wurde dafür gemacht und ich war froh, das meine liebe Babs mir ihr Exemplar gerne überließ. (Betonung auf gerne, welches mich stutzig machte, wurde das Buch doch oft in den Himmel gelobt)
Auf den ersten Blick ist das Buch gut aufgemacht, schönes Cover und ich mag auch gerne Taschenbücher. Innen findet man aber aber leider keine Bilder (z.B. vom Dachgarten oder den Broten usw.) Das fand ich enttäuschend.
Die Autorin stellt dann auch noch die Sinnfrage schon ziemlich am Anfang des Buches, ob selbstgemachter Fußbalsam aus GEKAUFTER Vaseline (gekauft? IHHH BÄH) schon die höhere Prüfung des Selbstgemachten geschafft hat… (In ihrem Empfinden war es wahrscheinlich keine DIY-Herausforderung…)
So etwas finde ich anstrengend. Genauso wie liebgemeinte Übersetzungen und am Rande eingestreute US-amerikanische Historie, woher Crafting eigentlich kommt.
Das ist mein Eindruck von ihrem Buch, sie kann sich nicht entscheiden und kommt an einigen Stellen sehr belehrend (leider nicht auf eine wirklich interessante Art) rüber.
Auf dem Blog www.lifeisbunt.de (existiert nicht mehr) findet sich eine starke Rezension zu dem Selbermachbuch von Susanne Klingner, Hab ich selbst gemacht.
Dieser kann ich mich in vielen Teilen nur anschliessen, vom Inhaltlichen hergesehen.
Desweiteren: Die Autorin recherchiert und kauft ganz viele Bücher. Toll.
Sie macht ganz tolle Sachen im In-und im Ausland. Na Super.
Sie kann auch schon nähen und zuschneiden und und und… (also keine unbedarfte Frau, auch wenn es einem im Buch immer so vorkommt, weil sie sich selbst lobt, wenn ihr etwas gelingt, bis auf die „Krapfen“).
Im Gegensatz zu Lifeisbunt finde ich „den Mann“ sehr geerdet.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und anstrengend, da er von den Lesern irgendwie nichts erwartet aber dennoch zäh wie Kaugummi ist. Teilweise werden Belanglosigkeiten ausgewalzt. Gestern habe ich so einen Spruch auf Pinterest gelesen, sinngemäß, lieber an einem herausfordernden Projekt scheitern, als immer nur das machen, was man gut kann. Hm ja. Der Learning by doing-Faktor ist eben hier in dieser Lektüre strukturgebend…
Meine Freundin überließ mir das Buch mit den Worten „sowas können viele schreiben“…
Aber sie hats getan! … Das ist das Starke an dem Buch, dass es überhaupt entstanden ist.
Mir war es zuviel Reklame für viele andere Bücher, die ich zum Teil gar nicht gut finde, bzw. die Bücher, die sie nicht gut fand, haben mich interessiert. Das war der positive Nebeneffekt, meinen Büchergeschmack zu überprüfen und weiterhin für mich in Ordnung zu finden.
Insgesamt war ich leicht gelangweilt. Ein Highlight waren die Informationen über die webbekannte FrauLIEBE, deren Blog und sonstige Veröffentlichungen und Aktionen aber für sich sprechen und für sich alleine stehen können.
Für mich eine Enttäuschung.
Wer mein Exemplar will, einfach melden, ich tausche gern.